Geschwindigkeitsregelung

[Kuense]

Tach erstmal,
bin gerade begeistert, wie viele Cracks sich in diesem Forum Zeit nehmen um bei Problemen weiterzuhelfen.
Arbeite nebenbei als (einziger) Elektriker in einer kleinen Firma und bis jetzt lief alles mit Klappertechnik wunderbar. Nun habe ich eine für mich unlösbare Aufgabe, die ich mit einem 820-DC-RC hinbekommen wollte. Habe aber noch nie so ein Gerät eingesetzt und bislang übersteigt die Programmierung VOLLSTÄNDIG meinen kleinen Horizont.

Folgendes Problem:
Es handelt sich um eine Wickelmaschine, bei der Material mit einer einstellbaren Geschwindigkeit von einer Welle auf eine andere gewickelt wird. Der Antrieb(FU) sitzt am Aufwickler, d.h. je grösser der Wickel wird, desto schneller läuft die Bahn. Das soll aber nicht, stattdessen möchte ich die Geschwindigkeit per Poti (Analoger Eingang) einstellen und dann soll sie sich halten bzw per Poti verändern lassen. Dachte da an einen Inkrementalgeber als Geschwindigkeitserfassung, dann vergleichen mit analogem Wert, dann den analogen Ausgang entsprechend nachregeln. Wenn da jemand weiterhelfen kann wäre ich schwer beeindruckt!!

[D.K.]

Hi

ist das eine bestehende Anlage oder eine neu Konstruktion
bei einer bestehende Anlage wäre es gut zu wissen wie sie aufgebaut ist z.B. Notaus Schutztüren

eine Möglichkeit ist einen "Tänzer"  zu verwenden das ist eigentlich ein Arm mit einen poti am ende
der je nach Position des Tänzers die Geschwindigkeit regelt   

mfg dk 

[Kuense]

Es handelt sich um eine neue Anlage.
Über nen Tänzer habe ich auch schon nachgedacht, aber da wird die Geschwindigkeit nich 100% gleich bleiben.
Not- Aus usw. bekomme ich auch selber hin, aber mit den analogen Chram tue ich mich mächtig schwer. Brauche kein komplettes Programm für die MAschine sondern tatsächlich nur eine Lösung für beschriebenes Problem.
Eine weitere Idee wäre übrigens statt Inkrementalgeber nen Tacho einzubauen. Ist das einfacher??
Danke und Gruß,
Uli

[D.K.]

Hi Kuense

wenn ein Tacho mit 0-10V verwendet wird kann man das mit dem einem PID Regler Machen siehe Beispiel.

Musst nur  wissen wie der befestigt werden kann damit er auch vernünftig misst nicht das das Produkt einfach drüber rutscht

mfg dk 

[Kuense]

Ja, das könnte gehen. Vielen Dank schonmal, in 2 Wochen wird das Ding gebaut, dann weiss ich es genau.
Tolles Forum, bin begeistert.
Gruß,
Uli

[Fricke]

Guten Tag Kuense,

die Idee mit den Inkrementgebern ist gut. In meinem Lösungsvorschlag werden Inkrementgeber als Impulsgeber eingesetzt.

Lay-Out-Beschreibung:
Mit START wird eine analoge Ausgangsrampe an QA1 ausgegeben, die über Zeit langsam ansteigt. QA1 ist der Sollwert für den Umrichter U1. Der Wickler beginnt zu wickeln. Die Imp.-Geber B1 und B2 liefern Impulse für die Frequenzzähler CF01 und CF02. Das Ergebnis der Frequenzzähler wird addiert (AR01=CF01+CF02) und durch 2 geteilt (AR02/2). Ist das Ergebnis vom Arithmetikbaustein AR02 gleich größer der Ausgangsrampe wird der PID-Regler DC01 aufgeschaltet. Der PID-Regler DC01 liefert jetzt den Sollwert für den Umrichter U1. Der Regler reagiert auf die Veränderung der Impulsgeber B1+B2. Die halbierte Summe der Impulse liefert den Istwert für den Regler DC01. D.h., liefert B2 mehr Impulse weil der Kabelwickel kleiner wird, regelt der Regler die Wickelgeschwindigkeit über den Umrichter U1 mit Verringerung des Umrichter-Sollwertes herunter. Die verschiedenen Aufwickelgeschwindigkeiten bezogen den Kabeltyp wird als Auswahlmenü auf dem MFD-Titan abgelegt. Eine Aufwickelgeschwindigkeit wird im Menü ausgewählt und dient der Ausgangsrampe bei Start und dem PID-Regler als Sollwert (Maximum). Über eine manuelle Verstellung (PLUS / MINUS) ist während des Betriebes die Wickelgeschwindigkeit veränderbar. Die Bremsvorrichtung (z.B.:Wirbelstrombremse) kommt dann zum Einsatz, wenn das Kabel durchhängt oder der Wickler ausgeschaltet wird. Über eine Bremskaskade wird die Intensität der Bremswirkung den Bedürfnissen angepasst.
Siehe Bild: LayOut_Wickler1

Bei Fragen bitte melden.

MfG
Fricke

[HKW]

Hallo Kuense,

Dein Problem sehe ich in der Drehzahlregelung Deines Antriebsmotors.
Welchen Motor hast Du u. wie läßt sich die Drehzahl regeln?

Wenn ich das richtig sehe, soll die Drehzahl (Geschwindigkeit) bei der Zubringung etwa konstant bleiben. Hast Du dort eine Welle, an die man entweder einen Drehzahlgeber 0..10V anbauen könnte? Wie hoch ist die Drehzahl?
Denkbar wäre auch eine Nockenscheibe, an der man mit einem ind. Schalter Impulse in einen CF01 Baustein einliest. Der Messwert steht im QV. Falls nötig, kann man diesen Messwert noch mit einem FT-Filter glätten. Je mehr Nocken, umso genauer u. ruhiger steht der Messwert. Du kannst das ja mal mit einer Lochscheibe in der Bohrmaschine u. einem Ind. Endschalter testen.
Mit diesem Messwert könntest Du nun mit Baustein AR oder CP die Verstellung des Potis für die Drehzahlsteuerung langsamer/schneller des Antriebsmotors vornehmen.

Viel Spass
Bruno

[Juergen.J]

Hallo Kuense,
ich sehe dein Problem bei der Erfassung der Geschwindigkeit des wickelden Mediums. Wie du schon schreibst verwendest du eine FU. Die meisten FU kann man heute direkt mit einem Inkrementgeber oder Tacho anschliessen und den Regelvorgang dort ablegen, ink. Anfahrrampe, Stoprampe und vieles mehr. Mit der Easy würdest du dann eigentlich nur noch Vorgaben zum Sollwert machen, Einrichtbetrieb usw.
Also nochmal zu eigentlichen Problem, was wird gewickelt?
Gruss
Jürgen