Autor Thema: Analogwertvergleicher  (Gelesen 16580 mal)

Offline Heinrichard

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Analogwertvergleicher
« am: Januar 04, 2005, 22:42:53 Nachmittag »
Hallo
Es geht um Easy 819 DC RC
Ich steuere mit Analoggliedern ein Ventil.
Ventil offen: LT 80°C und GT 50°C. Es wird Restwärme in diesem
Bereich abgeführt.
Nun habe ich folgendes Problem: Wenn die Temperatur in diesem Bereich wieder ansteigt, muss das Ventil schließen.
D.h., es muss ein Vergleich mit einer Temperatur durchgeführt werden,
die ca. 2 Minuten vorher herrschte.
Hat Jemand eine Lösung für mich? Evtl. mit einem Schaltungsbeispiel.

Grüße, Richard

Offline Uwe Schröder

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Re: Analogwertvergleicher
« Antwort #1 am: Januar 06, 2005, 17:16:04 Nachmittag »
Hallo!

Vielleicht habe ich das Problem nicht ganz Verstanden? ???

Wenn es eine für eine Temperatur von 50-80°C
zum öffnen des Ventils gibt, kann es dann nicht
auch eine zum schließen geben. ???

Aber Grundsätzlich kann man natürlich auch
einen Temperaturwert alle zwei Minuten
in ein Merkerwort ablegen und kann bei
Bedarf abfragen.

Vielleicht darf ich mal Ihr Programm haben.

mfG. Uwe Schröder :) :) :)

Offline Knodelpa

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Re: Analogwertvergleicher
« Antwort #2 am: Januar 06, 2005, 17:34:42 Nachmittag »
Hallo Richard,
sofern ich dein Problem richtig verstanden habe brauchst du ein Fifo. Dann kannst du jederzeit sagen wie dein Messwert vor zwei Minuten war. Glücklicherweise ist im Merkerbereich des EASY800 / MFD genügend Platz dafür. Im Beispiel habe ich mich mit einer Fifo Länge von 12 Worten (MW11..22) begnügt. Dies reicht für eine Aufzeichnung im 10 Sekundentakt (12*10 =120 Sek. = 2 Min.).
Der jeweilige Wert, der vor 2 Minuten gültig war wird im MW8 bereitgestellt. Der aktuelle Wert ist im MW7 zu sehen.

Ich hoffe du kommst klar mit dem Programm. Ist zwar nicht besonders groß aber schon etwas komplex.

 :) ;) :D
Viele Grüße
Paul


Offline Heinrichard

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Re: Analogwertvergleicher
« Antwort #3 am: Januar 08, 2005, 23:05:28 Nachmittag »
Hallo Herr Schröder, normalerweise ist das so wie Sie es vermuten. Hier jedoch ist es anders.
Es handelt sich um eine Heizanlage mit Holzvergaserkessel, Pufferspeicher, Solarspeicher und Option für Gaskessel.
Wir haben bereits mehrere Anlagen mit je einem EASY 619-DC-RC realisiert und gute Erfahrungen damit gemacht.
Nun haben wir uns an eine Steuerung mit einem EASY 819-DC-RC incl. Erweiterung EASY  618 - DC – RC gewagt und eine recht komfortable Steuerung / Regelung hergestellt. Die Anlage ist bereits seit einigen Wochen in Betrieb und fährt störungsfrei.
Gesteuert werden 1Gebläse, 4 Pumpen und 3 Motormischer - alle letztlich geführt über PT1000 und die Analogeingänge.
Zum Teil des Verfahrensablaufes, der in diesem Zusammenhang relevant ist:
Der Holzvergaserkessel muss wegen der Gefahr der Taupunktunterschreitung bei Betrieb  immer über 64°C fahren (Kesselkreis), erst wenn diese Temperatur erreicht ist, werden die Verbraucher- bzw. Speicherkreise über Motormischer frei gegeben (Abtastung über PT 1000 am Rücklauf).
Im Maximalbetrieb ist der tägliche Ablauf folgender: der Kessel ist etwa 4 Stunden in Betrieb und heizt alle Kreise und lädt die Pufferspeicher auf. Danach wird die Heizung 20 Stunden lang aus den Pufferspeichern betrieben. Das Signal für den Einsatz der Pufferspeicher muss nach Abbrand der letzten Kesselfüllung erfolgen, muss also vom Kesselfühler kommen (ginge natürlich auch über ein Rauchgasthermostat – wollen wir aber nicht)
Wenn der Kessel beim letzten Abbrand vom hydraulischen Netz geht, hat er noch eine Temperatur von ca. 70°C (64 °C werden am RL abgegriffen). Aus mehreren Gründen kann die Umschaltung auf Puffer erst bei 49°C erfolgen. Da die Kessel heute sehr gut gedämmt sind, liegt die Abkühlzeit von 70 auf 49°C zwischen 4 – 6 Stunden – die Wohnungen würden während dieser Zeit nicht beheizt. Unsere Lösung: Wenn der Kessel vom Netz gegangen ist, dann liegen Kessel- und Rücklauffühler an der gleiche Temperatur; wenn dieser Zustand ca. 20 Minuten (Erfahrungswert) anhält, geht der Kessel wieder an das hydraulische Netz und wird binnen relativ kurzer Zeit abgekühlt. Damit erfolgt die Umschaltung auf Pufferbetrieb in angemessener Zeit.
Bis hierhin haben wir alles schaltungstechnisch gelöst – das funktioniert einwandfrei.

Nun zum eigentlichen Problem:
Wenn der Betreiber wider Erwarten während der durch die Schaltung herbeigeführten Abkühlphase den Kessel wieder anheizt, bliebe der Kessel im unerlaubten Temperaturbereich hängen, würde an Temperatur nur geringfügig zunehmen, da alle Verbraucher ungemischt zugeschaltet sind.
Ein Schaltglied, welches realisiert, dass die Kesseltemperatur leicht ansteigt, könnte unsere Abkühlschaltung außer Kraft setzen.

Herr Schröder, eine Schaltung können wir Ihnen nicht liefern, da wir sie nicht mit der Software erstellt haben. Wir haben sie als TZ und von dieser direkt in das Gerät eingegeben (Wahnsinnsarbeit).
Grund: Beim ersten Einsatz der 618 hatten wir das Problem, dass bei der Analogver-arbeitung sich mit der Simulation die Realität nicht herstellen ließ; denn in der Praxis sind  Widerstandswerte der Temperatursensoren nicht stabil; sie schwanken relativ schnell um die jeweiligen „IST“ Werte, das führt zum „Prellen“ bzw. „Schnarren“ der Ausgänge.

Mit freundlichen Grüßen, Richard

Offline Heinrichard

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Re: Analogwertvergleicher
« Antwort #4 am: Januar 08, 2005, 23:09:54 Nachmittag »
Hallo Paul
Danke dir für die schnelle Antwort – muss mich aber noch intensiv mit deiner Schaltung beschäftigen. Stehe noch ziemlich am Anfang mit der Arbeit an speicherprogrammierbaren Geräten. So kann ich z.B. noch nicht mit den Merkern MB MD MW umgehen. Was ich bisher mit den Geräten angefangen habe, kannst du in meiner Antwort für Herrn Schröder sehen.

Viele Grüße, Richard

P.S.
Was heißt eigentlich „Fifo“

Offline Knodelpa

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Re: Analogwertvergleicher
« Antwort #5 am: Januar 09, 2005, 00:22:16 Vormittag »
Hallo Richard,
der Begriff "FiFo" steht für "First In - First Out". Die Daten, die zuerst in den Pufferspeicher geschrieben werden, werden auch zuerst ausgegeben. Im Gegensatz hierzu gibt es auch ein "LiFo"="Last In - First Out".

 :) ;) :D

Viele Grüße
Paul

Offline Uwe Schröder

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  • U. Schröder
Re: Analogwertvergleicher
« Antwort #6 am: Januar 09, 2005, 19:26:05 Nachmittag »
Hallo Heinrichard!

Vielen Dank für die ausführliche Darstellung.
Ich habe Ihnen eine kleines Beispiel mit
angehängt.
Dort wird ca. alle 4 Sekunden eine
Temperaturübernahme gemacht.
Die laufende Temperaturkontrolle
findet zwischen dem aktuellen und
dem gespeichert Wert statt.
Wird die Temperatur überschritten,
wird ein Ausgang geschaltet.
 
Ist nun eine Lösungidee von mir,
die Sie entsprechend modifizieren
können. ;)
Sollte Ihnen die Werte zu stark
schwanken, bitte mit der Hysterese
mal versuchen.


mfG. Uwe Schröder :) :) :)