Autor Thema: Geschichte des EASY-Logikrelais und der Easy-Soft-  (Gelesen 7471 mal)

Olaf_Dung

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Geschichte des EASY-Logikrelais und der Easy-Soft-
« am: September 30, 2001, 20:07:06 Nachmittag »
Im Januar 1997 beschloß Moeller, damals noch Klöckner-Moeller, ein intelligentes Schaltgerät auf den Markt zu bringen, das in das Marktsegment paßte, das bereits durch das Logikrelais "Logo" der Firma Siemens bedient wurde. Was lag eher auf der Hand, als das bestehende System zu analysieren und dessen Ergonomie zu prüfen.
Von Januar bis April wurden Vergleiche angestellt zwischen der Funktionsbaustein-Programmierung und einer eventuell »leichterem«, einfacher zu durchblickenden Art der Schaltplan-Eingabe. Ein halbes Jahr sollte vergehen, bis Tastatureingabe, Zeichenvorrat, Displaylieferant, Befehlsvorrat, Gehäuse usw. definiert waren und die Marschrichtung feststand. Von November 1997 bis Mai 1998 dauerte es, bis die erste Hardware vorlag und eine Benutzeroberfläche für damals noch Windows 3.11 erstellt war. Letztere ging aus einer Bedienstudie hervor und simulierte die volle Funktionalität der Easy-Gerätefamilie 4xx. Im Mai 1998 war beides lieferbar, d.h. vier Gerätetypen der 4xx-Familie und die Easy-Soft V1.0 als Benuteroberfläche in fünf Sprachen. Da das Logikrelais ähnlich zu Siemens mit einem Display ausgestattet war und einige wenige Bedienelemente zur Menüführung und Schaltplaneingabe besaß, war es nicht unbedingt erforderlich, die Easy-Soft V1.0 zu besitzen.
Doch bald schon gesellten sich weitere Typenvarianten hinzu, die ergonomische Unterstützung bei einem erweiterten Befehlsvrrat und bei erweiterten Operanden für die Schaltplaneingabe wünschenswert machte. Easy-Soft V1.0 mauserte sich zur V1.1, einem immer noch handlichen Software-Paket, das auf Diskette ausgeliefert werden konnte. Im April 1999 erblickten die Easy 6xx zusammen mit der Easy-Soft V1.1 das Licht der Welt.
Highlight der Gerätefamilie 6xx waren die Textoperanden "D", mit deren Hilfe man vierzeilige Klartexte zusammen mit zwei definierbaren Parametern auf dem Display darstellen konnte.
Easy-Soft V1.1, immer noch für Windows 3.11 entwickelt, bedurfte einer grundlegenden Überarbeitung. Aus der 16-Bit-Version, die unter Visual Basic 3.0 entwickelt wurde, sollte eine ausgewachsene, zeitgemäße 32-Bit-Version werden, die nicht mehr unter einem Interpreter-Runtime-System laufen mußte, sondern als Kompilat vorliegen sollte. So entstand die 32-Bit-Version 2.0, ein vollständig unter C++ entwickeltes Bedienpaket, das nicht mehr die reine Simulation zeigte, sondern eine Benutzeroberfläche mit deutlichem Schwerpunkt auf die Eingabe, Archivierung und Dokumentation von Easy-Schaltplänen darstellte. Ab September 2000 erfolgte die Auslieferung von Easy-Soft V2.0. Der Nachfolger im Februar 2000, Version 2.1, wies im wesentlichen Bugfixes auf, jedoch noch keine Simulation, wie sie durch V1.1 bekannt war. Höchste Zeit also, die Simulation zu ergänzen. Es verging fast ein Jahr, nämlich bis zum Dezember 2000, bis Version 3.0 mit Simulation, einer vollständig überarbeiteten Installation und einem zeitgemäßen Hilfesystem in sechs Sprachen vorlag.
Zwischenzeitig erreichten die Easy 6xx-Geräte, die sich durch einige digitalen Ein-und Ausgänge lokal erweitern ließen,  Auslieferungsstatus. Es erschien das Profibus-DP-Erweiterungsmodul, das eine Adreßeingabe erforderte. Aus Easy-Soft Version 3.0 wurde Version 3.1, mit dessen Hilfe es möglich war, die Profibus-DP-Adresse eines an die Easy 619/621 angeschlossenen DP-Moduls einzustellen. Seit Juni 2001 ist Version 3.1 erhältlich. Für die Besitzer von Version 3.1 stellte Moeller lobenswerterweise einige Software-Patches zum Download ins Internet, sodaß die Beseitigung kleinerer Bugs diesen Kunden zugute kam. :)