Im Prinzip geht es bei der Stern-Dreieck-Anlaufschaltung um die Schonung von "allem"... Dem Motor mit seinen Wicklungen, den nachgeschalteten Teilen, die vom Motor angetrieben werden, den Schaltgeräten (Schützen), den Sicherungen und letztlich auch dem Stromnetz.
Da Motorwicklungen im Stillstand einen sehr geringen elektrischen Widerstand haben ist der resultierende Einschaltstrom entsprechend hoch. Zudem findet im ersten Moment eine massive Phasenverschiebung statt, die sich - je nach Motorleistung und Netzsituation - negativ auf die Netzstabilität auswirken kann. Daher gibt es (regional durchaus unterschiedlich) Richtlinien von den Netzbetreibern, dass induktive Lasten ab einer gewissen Größe/Leistung nicht direkt eingeschaltet werden dürfen/sollen. Daher werden bei Drehstrommotoren ab ca 3kW in der Regel alle Wicklungsenden an den Klemmblock geführt - um eben die einfachste Art der Anlaufstromreduzierung (Stern-Dreieck) realisieren zu können. Der Motor wird im Stern mit 230VAC an den Wicklungen gestartet und spätestens ab der damit erreichbaren Drehzahl (die je nach Last mehr oder weniger unter der Nenndrehzahl liegt) im Dreieck weiterbetrieben indem dann je 400VAC an den Wicklungen anliegen.
Durch die anfangs anliegende niedrige Spannung findet ein gewisser "Sanftanlauf" statt, der letzlich auch die dahinterliegende Mechanik schont.