Hallo Herr Schröder, normalerweise ist das so wie Sie es vermuten. Hier jedoch ist es anders.
Es handelt sich um eine Heizanlage mit Holzvergaserkessel, Pufferspeicher, Solarspeicher und Option für Gaskessel.
Wir haben bereits mehrere Anlagen mit je einem EASY 619-DC-RC realisiert und gute Erfahrungen damit gemacht.
Nun haben wir uns an eine Steuerung mit einem EASY 819-DC-RC incl. Erweiterung EASY 618 - DC – RC gewagt und eine recht komfortable Steuerung / Regelung hergestellt. Die Anlage ist bereits seit einigen Wochen in Betrieb und fährt störungsfrei.
Gesteuert werden 1Gebläse, 4 Pumpen und 3 Motormischer - alle letztlich geführt über PT1000 und die Analogeingänge.
Zum Teil des Verfahrensablaufes, der in diesem Zusammenhang relevant ist:
Der Holzvergaserkessel muss wegen der Gefahr der Taupunktunterschreitung bei Betrieb immer über 64°C fahren (Kesselkreis), erst wenn diese Temperatur erreicht ist, werden die Verbraucher- bzw. Speicherkreise über Motormischer frei gegeben (Abtastung über PT 1000 am Rücklauf).
Im Maximalbetrieb ist der tägliche Ablauf folgender: der Kessel ist etwa 4 Stunden in Betrieb und heizt alle Kreise und lädt die Pufferspeicher auf. Danach wird die Heizung 20 Stunden lang aus den Pufferspeichern betrieben. Das Signal für den Einsatz der Pufferspeicher muss nach Abbrand der letzten Kesselfüllung erfolgen, muss also vom Kesselfühler kommen (ginge natürlich auch über ein Rauchgasthermostat – wollen wir aber nicht)
Wenn der Kessel beim letzten Abbrand vom hydraulischen Netz geht, hat er noch eine Temperatur von ca. 70°C (64 °C werden am RL abgegriffen). Aus mehreren Gründen kann die Umschaltung auf Puffer erst bei 49°C erfolgen. Da die Kessel heute sehr gut gedämmt sind, liegt die Abkühlzeit von 70 auf 49°C zwischen 4 – 6 Stunden – die Wohnungen würden während dieser Zeit nicht beheizt. Unsere Lösung: Wenn der Kessel vom Netz gegangen ist, dann liegen Kessel- und Rücklauffühler an der gleiche Temperatur; wenn dieser Zustand ca. 20 Minuten (Erfahrungswert) anhält, geht der Kessel wieder an das hydraulische Netz und wird binnen relativ kurzer Zeit abgekühlt. Damit erfolgt die Umschaltung auf Pufferbetrieb in angemessener Zeit.
Bis hierhin haben wir alles schaltungstechnisch gelöst – das funktioniert einwandfrei.
Nun zum eigentlichen Problem:
Wenn der Betreiber wider Erwarten während der durch die Schaltung herbeigeführten Abkühlphase den Kessel wieder anheizt, bliebe der Kessel im unerlaubten Temperaturbereich hängen, würde an Temperatur nur geringfügig zunehmen, da alle Verbraucher ungemischt zugeschaltet sind.
Ein Schaltglied, welches realisiert, dass die Kesseltemperatur leicht ansteigt, könnte unsere Abkühlschaltung außer Kraft setzen.
Herr Schröder, eine Schaltung können wir Ihnen nicht liefern, da wir sie nicht mit der Software erstellt haben. Wir haben sie als TZ und von dieser direkt in das Gerät eingegeben (Wahnsinnsarbeit).
Grund: Beim ersten Einsatz der 618 hatten wir das Problem, dass bei der Analogver-arbeitung sich mit der Simulation die Realität nicht herstellen ließ; denn in der Praxis sind Widerstandswerte der Temperatursensoren nicht stabil; sie schwanken relativ schnell um die jeweiligen „IST“ Werte, das führt zum „Prellen“ bzw. „Schnarren“ der Ausgänge.
Mit freundlichen Grüßen, Richard