Hallo Franki,
das Betriebssystem des easy800 stellt sicher, dass nach dem Einschalten erst einmal alle Ausgänge deaktiviert sind. Beim HALT-RUN-Wechsel (Programmstart) werden alle Abbilder der Ausgänge mit "0" initialisiert, dann wird das komplette Programm (Schaltplan und Bausteinplan) einmal abgearbeitet und erst zu diesem Zeitpunkt werden die Ausgänge zum ersten mal aktiviert und entsprechend Abbild geschaltet.
Es kommen also nur zwei Dinge in Betracht:
- Gerät defekt (eher unwahrscheinlich, wenn das Programm nach dem ersten Zyklus korrekt abgearbeitet wird) oder
- ein Fehler im Anwenderprogramm: Der könnte zustande kommen, wenn die Ansteuerung eines Ausganges über mehr als eine Zeile geht (z.B. Zwischenmerker bei langen UND-Verknüpfungen). Dann kommt eine Besonderheit des Schaltplaninterpreters im easy zum Tragen (Abarbeitung erfolgt spaltenweise und nicht zeilenweise) und das korrekte Verknüpfungsergebnis des betreffenden Ausgangs liegt erst nach mehr als einem Zyklus vor.
Das Beispiel zeigt eine ungünstige Realisierung der Bedingung: Q1 soll ausgeschaltet sein, wenn I1 bis I7 betätigt sind.
Nach dem ersten Zyklus ist Q1 eingeschaltet, obwohl alle Eingänge I1 bis I7 betätigt sind (Bild 1).
Wegen der spaltenweisen Abarbeitung des Schaltplans wird die korrekte Belegung des Zwischenmerkers M1 erst im zweiten Zyklus erkannt und der Ausgang abgeschaltet (Bild 2).
Der Merker M2 speichert den "Wischer" auf Q1.
Den Effekt kann man natürlich vermeiden, wenn man die Bedingung durch eine ODER-Verknüpfung der negierten Eingänge realisiert. Dann werden alle Eingänge im ersten Zyklus korrekt erfasst.
Freundliche Grüße
Bernhard