Hallo Martin,
ich kann in meinen Ausführungen keinen Fehler entdecken, alles was Du von mir zitiert hast, stimmt exakt:
Die Temperaturbaugruppe arbeitet intern mit einem 16 Bit AD-Wandler und skaliert den tatsächlichen Meßwert auf das in den Parametern eingestellte Format. Wenn 12 Bit gefordert werden, sind das natürlich immer 4096 Inkremente. Wenn aber 0,1 grd unter "Skalierung" eingestellt sind, liefert die Baugruppe auch diese Auflösung, d.h. bei einem Meßbereich -40 .. +90 sind das nur 1300 Inkremente, bei 0 .. 850 dagegen 8500. Das sind echte aus den ursprünglichen 16 Bit Wandlungsergebnissen berechnete Werte und keine aus 12 Bit skalierte Werte.
In Deinem 2. Beispiel hast Du in Zeile 1 und 2 jeweils eine (Anzeige-)Genauigkeit von 0.03 grd. In Zeile 3 dagegen ist die Genauigkeit der Anzeige nur 0,1 grd, auch wenn in der Darstellung 2 Nachkommastellen eingetragen sind. Der Visualisierungs-Interpreter multipliziert die von der Temperaturscheibe gelieferten Werte lediglich mit 10.
Wenn man das mit einer Scheibe TP12-PT-B und dem Meßbereich 0 .. 850 °C macht, ergibt sich in den ersten beiden Zeilen eine Anzeigegenauigkeit von 0,21 grd, in der 3. Zeile dagegen werden echte 0,1 grd genaue Werte angezeigt.
Diese Anzeigegenauigkeit hat aber mehr akademische Bedeutung, denn entscheidend ist die absolute Genauigkeit. Und da gelten die 0,6 %. Es hat also keinen praktischen Sinn, Meßwerte mit 2 Nachkommastellen anzugeben, deren Genauigkeit je nach Meßbereich zwischen 0,8 und 5,1 grd liegen.
Es ist in jedem Fall zu empfehlen, die Meßwerte direkt von der Temperaturscheibe in dem benötigten Format liefern zu lassen, da dies Ressourcen im MFD spart. Sowohl die Skalierung mittels LS-Baustein als auch die Umrechnung im Visualisierungs-Interpreter sind zeitaufwändig und benötigen Speicher.
Mit freundlichem Gruß
Bernhard